Im Berufsalltag sowie auch in der Berufsschule werden gewisse Kompetenzen erwartet aber auch vermittelt. Gelehrt wird die selbständige Planung, Durchführung und Beurteilung von Arbeitsaufgaben.
Was bedeutet über Kompetenz?
Kompetenz im Berufsalltag und Berufsschule
- Handlungskompetenz: Handlungskompetenz beschreibt die Fähigkeit, das Wissen und Können in realen Situationen anzuwenden. Es geht darum, Aufgaben und Probleme effektiv zu lösen, indem man Fachwissen, soziale Fähigkeiten und persönliche Einstellungen kombiniert. Handlungskompetenz bedeutet also, in der Lage zu sein, selbstständig und verantwortlich zu handeln.
- Fachkompetenz: Fachkompetenz bezieht sich auf das Wissen und die Fähigkeiten in einem bestimmten Fachgebiet oder Beruf. Es geht darum, wie gut man das fachliche Wissen versteht und anwendet. Jemand mit hoher Fachkompetenz kennt die fachlichen Inhalte und kann sie in der Praxis umsetzen.
- Selbstkompetenz: Selbstkompetenz beschreibt die Fähigkeit, mit sich selbst gut umzugehen. Dazu gehört Selbstdisziplin, Selbstständigkeit, Motivation und die Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Es geht auch darum, wie gut man sich selbst einschätzen und Ziele setzen kann.
- Sozialkompetenz: Sozialkompetenz ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen gut und respektvoll umzugehen. Dazu gehören Teamarbeit, Empathie, Konfliktlösung und die Fähigkeit, gut zu kommunizieren und in einer Gruppe zusammenzuarbeiten. Menschen mit hoher Sozialkompetenz können Beziehungen aufbauen und pflegen.
- Methodenkompetenz: Methodenkompetenz bedeutet, dass man weiß, wie man an Aufgaben herangeht und Probleme löst. Es geht darum, die richtigen Arbeitsmethoden, Techniken oder Werkzeuge zu kennen und anzuwenden, um ein Ziel zu erreichen. Dazu gehört z.B. die Fähigkeit, Informationen zu recherchieren, zu planen oder systematisch zu arbeiten.
- Kommunikative Kompetenz: Diese Kompetenz beschreibt die Fähigkeit, effektiv und klar zu kommunizieren. Es geht um das Verständnis und den Austausch von Informationen, Gedanken und Ideen, sowohl verbal als auch nonverbal. Dazu gehört auch, andere gut zu verstehen und die eigene Meinung überzeugend und angemessen auszudrücken.
- Lernkompetenz: Lernkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, neue Dinge zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dazu gehört, wie gut man sich Wissen aneignet, Lernstrategien entwickelt und das Gelernte in der Praxis anwendet. Lernkompetenz ist wichtig, um sich kontinuierlich verbessern zu können und auf neue Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Wie könnte der Lernplan eines Fachinformatikers aussehen?
Der Lernplan eines Fachinformatikers hängt vom genauen Fachgebiet und der Ausbildungsordnung ab, aber im Allgemeinen gibt es zwei Hauptbereiche: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Fachinformatiker für Systemintegration. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Lerninhalte. Hier ein allgemeiner Überblick über den Lernplan beider Fachrichtungen:
1. Grundlagenphase (1. Ausbildungsjahr)
In beiden Fachrichtungen erlernst du in der Anfangsphase die Grundlagen der Informatik und Informationstechnik. Hier sind die wichtigsten Inhalte:
- Grundlagen der IT: Einführung in Hard- und Software, Betriebssysteme, Netzwerke
- Programmierung: Erste Programmierkenntnisse (z.B. Java, Python, C#) sowie Datenstrukturen und Algorithmen
- IT-Sicherheit und Datenschutz: Grundlegende Sicherheitskonzepte und der Schutz von Daten
- Betriebssysteme: Umgang mit verschiedenen Betriebssystemen (Windows, Linux)
- Datenbanken: Grundlagen der Datenbankverwaltung, SQL und relationale Datenbanken
- Kommunikation und Zusammenarbeit: Zusammenarbeit im Team, Kommunikationstechniken, Projektmanagement-Tools
- Mathematische Grundlagen: Mathematische Methoden für die Informatik, insbesondere Logik und Statistik
2. Fachausbildung (2. und 3. Ausbildungsjahr)
Hier spezialisierst du dich auf die jeweilige Fachrichtung:
Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
- Vertiefte Programmierung: Erweiterte Programmierkonzepte, Design-Patterns, Objektorientierte Programmierung
- Software-Entwicklungsmethoden: Agile Methoden wie Scrum oder Kanban, Software-Entwicklungsprozesse (z.B. Wasserfallmodell, V-Modell)
- Datenbanken und Datenbankentwicklung: Entwurf und Optimierung von Datenbanken, Entwicklung von Datenbankanwendungen
- Webtechnologien: Entwicklung von Webanwendungen (HTML, CSS, JavaScript, Frameworks wie Angular, React)
- Software-Test und Debugging: Qualitätssicherung, Unit-Tests, Debugging-Techniken
- Dokumentation und Präsentation: Erstellen von Softwaredokumentationen, Präsentieren von Ergebnissen
Fachinformatiker für Systemintegration
- Netzwerktechnologien: Planung, Aufbau und Verwaltung von Netzwerken (LAN, WAN, WLAN)
- Serververwaltung: Einrichtung und Wartung von Servern, Virtualisierungstechnologien (z.B. VMware, Hyper-V)
- Cloud-Technologien: Einführung in Cloud-Computing und Cloud-Dienste (z.B. AWS, Azure)
- IT-Sicherheit und Firewalls: Aufbau und Konfiguration von Sicherheitssystemen, Firewalls, VPNs
- Fehlersuche und Problemlösung: Systemanalyse, Troubleshooting und Fehlerbehebung in IT-Infrastrukturen
- IT-Support und Kundendienst: Umgang mit Support-Systemen, Hilfe bei IT-Problemen, Kundenkommunikation
3. Übergreifende Kompetenzen
Neben den fachlichen Inhalten gibt es auch allgemeine Lerninhalte, die für beide Fachrichtungen wichtig sind:
- Projektarbeit: Durchführung von IT-Projekten, oft als Abschlussprojekt
- Rechtliche Grundlagen: IT-Recht, Urheberrecht, Lizenzmanagement
- Englisch in der IT: Fachenglisch, da viele Dokumentationen und technische Begriffe auf Englisch sind
- Betriebswirtschaftliche Grundlagen: Wirtschaftliche Zusammenhänge in IT-Unternehmen, Kalkulationen, Vertragswesen
- Kundensupport und Beratung: Beratung von Kunden, Erstellung von IT-Lösungen für spezielle Anforderungen
4. Praktische Ausbildung
Ein großer Teil der Ausbildung findet in einem Unternehmen statt, wo du praktisch arbeitest und das Gelernte anwendest. Hier lernst du:
- Echte Projekte umsetzen: Zum Beispiel die Entwicklung einer Software oder die Integration einer IT-Lösung in das Unternehmen
- Teamarbeit: Zusammenarbeit mit Kollegen, oft auch interdisziplinär
- Arbeitsprozesse im IT-Bereich: Von der Planung bis zur Umsetzung und Wartung von IT-Systemen
5. Abschlussprüfung
Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung. Sie besteht aus einem praktischen Teil (zum Beispiel die Umsetzung eines Projekts), einer schriftlichen Prüfung und einem mündlichen Prüfungsgespräch.
Zusammengefasst:
- 1. Ausbildungsjahr: Grundlagen der Informatik, Programmierung, Netzwerke, Betriebssysteme
- 2. und 3. Ausbildungsjahr: Spezialisierung auf Anwendungsentwicklung oder Systemintegration, vertiefte Kenntnisse in Programmierung oder Netzwerktechnik, Projektarbeit und IT-Sicherheit
- Begleitend: Betriebswirtschaft, Kommunikation, Englisch, rechtliche Grundlagen
So sieht ein typischer Lernplan für Fachinformatiker aus. Der Plan kann je nach Unternehmen und Berufsschule etwas variieren.