Gebrauchte Windows Server Lizenzen: Was Sie beachten müssen

Lizenzkosten summieren sich in beinahe allen Unternehmen schnell auf vier- bis fünfstellige Summen pro Monat – und werden zur finanziellen Belastung. Hinzu kommt, dass viele Softwareunternehmen ihre Preise in den vergangenen Jahren stark angezogen haben, beispielsweise müssen Funktionen heute oft kostspielig hinzugebucht werden. Aus diesen Gründen boomt das Geschäft mit gebrauchter Software – wir zeigen Ihnen, was Sie beachten müssen, wenn Sie Microsoft Server Lizenzen gebraucht kaufen möchten.

supervisor doing server diagnostic test

Die Rechtsgrundlage zum Verkauf gebrauchter Software

In vielen Ländern ist es nach wie vor unter Strafe gestellt, eine Softwarelizenz erneut zu verkaufen und damit an eine andere Person abzugeben. Diese Regelung zwingt viele Unternehmen dazu, neue Lizenzen zu kaufen, was mit enormen Kosten verbunden ist.

Das wegweisende Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 03.07.2012 (Az. C-128/11) entschied, dass das Verbreitungsrecht des Softwareherstellers beendet ist, wenn dieser eine Lizenz erstmalig verkauft. Dies gilt für alle Softwareprodukte, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) verkauft wurden. Keine Rolle spielt es, ob es sich um einen physischen Datenträger oder einen digitalen Download handelt.

Deshalb: Es ist grundsätzlich legal, gebrauchte Softwareprodukte zu kaufen und zu nutzen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, auf die wir später noch eingehen. Wer gebrauchte Microsoft Server Lizenzen oder Ähnliches bei Anbietern wie Soft & Cloud kaufen möchte, ist aber grundlegend auf der sicheren Seite.

Voraussetzungen für den Verkauf und die Nutzung

Wir empfehlen grundlegend, gebrauchte Software nur bei einem renommierten und offiziellen Anbieter zu kaufen, welcher sich auf den Verkauf dieser Softwareprodukte spezialisiert hat. Damit die Lizenz legal verkauft und weitergenutzt werden kann, müssen folgende Aspekte erfüllt sein:

  • Die Lizenz muss erstmals nachweislich innerhalb des EWR gekauft worden sein, der neue Nutzer muss sich ebenso innerhalb des EWR befinden.
  • Der ehemalige Nutzer muss die Software auf seinem Gerät vollständig deinstallieren und darf sie nach dem Verkauf nicht mehr nutzen.
  • Abo-Modelle, welche sich monatlich oder in anderen Intervallen verlängern, dürfen nicht verkauft werden. Es muss sich um eine Lizenz mit unbegrenzter Gültigkeit nach dem Kauf handeln.

Wichtig: Achten Sie beim Kauf immer unbedingt darauf, dass der Anbieter nachweisen kann, woher die Software kommt. Andernfalls riskieren Sie, dass Sie kopierte oder gefälschte Produkte mit möglichen Sicherheitslücken auf Ihren Rechnern installieren.

Wie deutlich ist der Preisunterschied zu Neuware?

In den letzten Jahren sind die meisten Softwareprodukte, und damit auch die Microsoft Server Lizenz, deutlich teurer geworden. Das liegt unter anderem an einer weltweit schwierigen Wirtschaftslage und deutlichen Anstiegen bei den Energiekosten. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sind Softwarekosten deshalb zu einer Belastung geworden, die in einigen Fällen bereits nicht. Mehr zu stemmen ist. Das führt dazu, dass Software, welche eigentlich für reibungslose Abläufe gebraucht wird, nicht mehr genutzt werden kann.

Gebrauchte Softwarelizenzen sind etwa 20 bis 70 Prozent günstiger als Neuware und damit deutlich attraktiver. Es gibt keinerlei Einschränkungen bei der Funktionalität, zudem können Unternehmen so ältere Versionen nutzen, die eventuell besser zur IT-Infrastruktur passen.